KonMari-Methode und Marie Kondo mit der grundlegenden Frage "Does it spark joy"
Schritt 1. Tempo und Konsequenz:
Aufräumen sollte schnell erfolgen und kein ständiger Prozess sein. Man startet mit einer Kategorie (siehe Schritt 2) und setzt sich eine Deadline: Zum Beispiel nimmt man sich 60 Minuten für die Kategorie "T-Shirts" oder "Bücher" und danach den Bereich erledigt. So kann es durchaus passieren, dass man sich den kompletten Haushalt vorknöpft und mit der KonMari-Methode in acht Wochen das ganze Zuhause komplett verändert.
Schritt 2. Nach Kategorien und nicht nach Ort sortieren
Heute das Büro, morgen das Wohnzimmer, damit wird das Aufräumen nie ein Ende nehmen. Sie empfiehlt stattdessen nach Kategorien und bestimmter Reihenfolge vorzugehen: Kleider, Bücher, Papiere, Kleinkram, Erinnerungsstücke. Pro Kategorie werden dann aus dem ganzen Wohnraum alle Dinge gesammelt und an einem Ort zusammengetragen. So können bspw. alle Kleider auf dem Bett gesammelt werden - das folgende "Schockerlebnis" über den unheimlichen Überfluss ist wichtig, da der visuelle Aspekt hilft, sich klar zu werden, wie viele Sachen man eigentlich hat und die Dringlichkeit des Ausmistens bewusst wird.
Schritt 3. In die Hände nehmen und anfassen
Immer Schritt für Schritt vorgehen, jeder Gegenstand wird in die Hände genommen, angesehen und auf das eigene Körpergefühl achten. Welche Reaktion fühle ich, empfinde ich positive Gedanken oder empfinde ich Ablehnung? Meist kommen erste Impulse sofort und man "weiss" ob man einen Gegenstand gerne hat.
Schritt 4. Macht es mich glücklich oder bringt es mir Freude?
Statt mit einer negativen Haltung sich auf alles was man loswerden möchte zu konzentrieren steht hier der positive Aspekt im Zentrum: Dabei ist es essenziell, sich klar zu werden, was man behalten möchte. So steht man bspw. vor der eigenen Bibliothek aka dem Bücherhaufen und hält ein Buch in der Hand oder blättert, riecht daran. Automatisch kann man sich nun fragen ob man durch das Buch inspiriert oder glücklich(er) ist. Dabei hilft der radikale Ansatz nicht nur beim Ausmisten, man setzt sich auch mit der Frage auseinander, wie man sein möchte und man in Zukunft leben will und entdeckt mit welchen Dingen man die Zukunft verbingen möchte.
Schritt 5. Jedes Ding hat seinen Platz
Dürfen Bücher weggeworfen werden? Ja, dürfen sie. Bessere Alternativen sind aber bspw. noch funktionstüchtige Gegenstände zu spenden, zu verschenken oder (online) zu verkaufen. Alle anderen Dinge, die Freude bereiten oder man auch einfach für den Alltag braucht, werden an einem Ort aufbewahrt. Dabei hat jede Kategorie ihren bestimmten Platz. Nicht mehr funktionstüchtige Stifte wurden entsorgt und die restlichen funktionierenden kommen in einen Behälter auf den Schreibtisch und nicht im Zuhause verstreut in Schubladen und Taschen. Für die Kategorie Kleider hat Marie Kondo zudem eine spezielle Falt- und Aufbewahrungsart entwickelt die dabei hilft, alles, was man besitzt, ist auf einen Blick überschaubar, griffbereit und platzsparend zu verstauen.
Schritt 6. Ein spezieller Ort für Erinnerungen
Hier wird der japanische Shintoismus-Einfluss von Kondo spürbar. So soll man beim Abschied von Dingen Dankbarkeit zeigen, was zu einem leichteren Lösungsprozess führen soll. Vor allem mit persönlichen Erinnerungsstücken (Fotos, Briefe und Co. kann das unter Umständen schwerer fallen). Dafür kann man eine Art Altar oder einfach einen speziellen Ort für Erinnerungen schaffen. Ein separates Regaltablar oder die Ablagefläche auf einer Kommode als Ort für spezielle Erinnerungen.
Konsequenz: Weniger ist mehr
Wer die KonMari-Methode wirklich durchzieht, schafft langfristige Ordnung und unter Umständen auch Platz für Neues. Das Beste daran ist, dass nichts vermisst wird, da effektiv nur die Dinge behalten werden, die wirklich glücklich machen. An dieser Stelle natürlich der Vermerk, dass Dinge uns schlussendlich sowieso nicht glücklich machen, aber trotzdem kann man natürlich Freude daran haben.
Bei zukünftigen Kauf-Aktionen mit dem "Does it spark joy" Motto schraubt man automatisch die Kaufwut runter und erhält ein stärkeres Bewusstsein für seinen eigenen Stil und Lebensart. Können so Chaoten zu Minimalisten werden? Ja können sie, denn mit der "Freude-Frage" kommen viele Sachen gar nicht mehr erst in unsere vier Wände oder sammeln sich an.